Während draußen die ersten Knaller um nicht mal 20:00 Uhr gezündet werden und schon die ein oder andere Rakete die Dunkelheit erhellt, ist es wohl an der Zeit, mich zu verabschieden. Nicht im Bösen, sondern voller Dankbarkeit und Wertschätzung.
Habe ich vielleicht Angst, dass ich meinen Vater vergesse, wenn meine Sucht verschwindet? Habe ich Angst, dass er verschwindet, wenn meine Sucht verschwindet?
Ich weiß, dass ich manchmal zu sehr in der Vergangenheit lebe. Und, ja, mir ist durchaus bewusst, dass ich ein unglaubliches Talent habe, die Vergangenheit und noch mehr die Protagonisten meiner Erinnerungen zu glorifizieren. Ich genieße es, in Erinnerungen zu schwelgen und dies ganz besonders, wenn es mir grade nicht so gut geht.
„Alle scheinen hier oben zu sein, es gibt absolut keine Chance, bis zur Bühne durchzukommen. Es ist so voll, dass ich von hier hinten nicht mal auf Zehenspitzen etwas von der Bühne sehen kann. Die Musik erreicht mich trotzdem. Seine warme, rauchige Stimme umhüllt mich, er klingt so nah, so verführerisch, ich muss ihn gar nicht sehen, um sein Bild vor Augen zu haben.
Am liebsten würde ich hemmungslos losheulen. Ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, verlassen zu werden. Ich kenne nicht das Gefühl, einen Partner gehen lassen zu müssen, obwohl alles in einem schreit. Ich habe noch nie den Schmerz gespürt, wenn jemand die Tür hinter sich schließt und nie mehr wiederkommt.