Liebe Essstörung,
eine Therapeutin hat mal zu mir gesagt, dass eine Essstörung besser als ein Strick ist und erst gestern habe ich zu einem Fan gesagt, dass wir doch „nur“ eine Essstörung haben und es kein Weltuntergang ist.
Ihr Lieben,
als ich gerade mal wieder beim DM um die Ecke an der Kasse stand, die Alverde einsteckte und dabei zusah, wie Piep für Piep meine Haferflocken, Nudeln, Reis und diverse Nusskernmischungen über den Scanner gingen, hatte ich so’n komisches Gefühl. Da fehlte was – schon ne ganze Weile… und es schien auch nicht wieder zu kommen.
Während ich mir „Ja, meine Kindheit war die Hölle“ eingestehe, kullern Tränen über meine Wangen. Als ich es meiner Mutter vor’m Schlafengehen am Telefon sage, noch mehr als vergangene Woche auf der Couch bei meinem Psycho-Doc. Am anderen Ende wird es immer stiller und ich spüre, wie sehr sie meine Worte treffen.
Ich weiß, dass ich manchmal zu sehr in der Vergangenheit lebe. Und, ja, mir ist durchaus bewusst, dass ich ein unglaubliches Talent habe, die Vergangenheit und noch mehr die Protagonisten meiner Erinnerungen zu glorifizieren. Ich genieße es, in Erinnerungen zu schwelgen und dies ganz besonders, wenn es mir grade nicht so gut geht.