„Ich wünsche mir so sehr, mal mit Bato und seiner Band auf Tour spontan essen zu gehen. Ja, mit allen zusammen am großen Tisch zu sitzen und gemeinsam zu essen. Ohne schlechtes Gewissen und ohne den quälenden Drang nach mehr“. Ich konnte gar nicht mehr zählen, in wie vielen Interviews ich diesen Wunsch geäußert habe.
Essen ist für mich ab und zu ein bisschen wie ein Konzert. Ob alles glatt läuft, hängt von vielen, verschiedenen Faktoren ab. Oft ist es zum Glück nur ein kurzes Stolpern und man kommt wieder rein, aber manchmal läuft es völlig aus dem Ruder, dann heißt es: „Neustart und Update“.
Seit ein paar Wochen fühle ich mich unglaublich wohl mit mir und meinem Leben. Ja, ich kann wirklich sagen, dass ich angenehm unbeschwert durch die Tage gehe. Und wäre ich nicht so verdammt unsportlich, dass es mit gebrochenen Knochen enden würde, würde ich zwischendurch vielleicht sogar mal `nen kleinen Purzelbaum schlagen.
Ich hatte immer das Gefühl, mir selbst durch Verzicht etwas beweisen zu können. Ich war schrecklich stolz, wie diszipliniert, wie willensstark, wie standhaft ich doch sein konnte. Ja, wie unglaublich eisern ich doch war, all den sündhaften Versuchungen zu widerstehen.
Ich weiß, dass ich manchmal zu sehr in der Vergangenheit lebe. Und, ja, mir ist durchaus bewusst, dass ich ein unglaubliches Talent habe, die Vergangenheit und noch mehr die Protagonisten meiner Erinnerungen zu glorifizieren. Ich genieße es, in Erinnerungen zu schwelgen und dies ganz besonders, wenn es mir grade nicht so gut geht.