Ihr Lieben,
ich hole diesen Beitrag aus dem Jahr 2018 mal wieder nach vorne. Auch wenn ich heute gesund bin und Essen genießen kann, weiß ich noch zu genau, wie wichtig es für mich war, dieses Gefühl von Binge Eating in Worte zu fassen…
„Ich wünsche mir so sehr, mal mit Bato und seiner Band auf Tour spontan essen zu gehen. Ja, mit allen zusammen am großen Tisch zu sitzen und gemeinsam zu essen. Ohne schlechtes Gewissen und ohne den quälenden Drang nach mehr“. Ich konnte gar nicht mehr zählen, in wie vielen Interviews ich diesen Wunsch geäußert habe.
Liebe Essstörung,
eine Therapeutin hat mal zu mir gesagt, dass eine Essstörung besser als ein Strick ist und erst gestern habe ich zu einem Fan gesagt, dass wir doch „nur“ eine Essstörung haben und es kein Weltuntergang ist.
Während draußen die ersten Knaller um nicht mal 20:00 Uhr gezündet werden und schon die ein oder andere Rakete die Dunkelheit erhellt, ist es wohl an der Zeit, mich zu verabschieden. Nicht im Bösen, sondern voller Dankbarkeit und Wertschätzung.
Während ich die Speisekarte im Café Hilde durchblättere, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Nicht, weil ich Hunger hätte. Nein, nach einer großen Schüssel Porridge mit Krokant um 07:30 Uhr, einem Mandelhörnchen um 08:30 Uhr und dem großen Nougatring auf dem Weg zum Hilde, müsste ich eigentlich randvoll sein. Bin ich auch, und trotzdem kann ich mich nicht bremsen.