Während der ICE von Hamburg nach Berlin langsam in den Bahnhof der Hauptstadt einfährt, wird mir bewusst, dass es nun wirklich vorbei ist. Ein ungewohntes Gefühl macht sich in mir breit und der Blick in die müden, aber unbeschreiblich glücklichen Augen meines besten Freundes lässt mich ebenfalls lächeln und ganz tief durchatmen.
„Dieses Mal werde ich es schaffen, ab morgen wird sich mein Leben ändern – und dann werde ich endlich leben“ Diese Worte eines schonungslos ehrlichen Briefes hallen mir, seit ich ihn gestern Nacht kurz vorm Schlafengehen gelesen habe, durch den Kopf.
Irgendwie bin ich doof in den Tag gestartet. Normalerweise stehe ich senkrecht im Bett, wenn mein Handywecker losgeht, heute habe ich seelenruhig weiter geschlummert. Dann ging mein kleiner Wasserkocher, den ich mir extra für die Tour besorgt habe, um morgens mit Porridge in den Tag starten zu können, kaputt. Anschließend das Haargummi, dass ich schon befürchtet hab, heute Abend als explodiertes Kissen auf die Bühne zu müssen.
Wie gerne würde jetzt hier vorne im Bandbus die Beine übereinanderschlagen und meine Nasenspitze von den Sonnenstrahlen kitzeln lassen, während ich diesen Beitrag schreibe. Stattdessen schnürt der Anschnallgurt meinen Bauch ein und lässt mich spüren, dass ich es die letzten Tage wieder maßlos übertrieben habe. Die herrliche Sonne kann am wenigsten dafür, sie nervt mich grad trotzdem, und so klappe ich die Blende runter.
Genau sagen, ab wann es wieder schief gelaufen ist, kann ich gar nicht so wirklich. Genau erklären, was eigentlich schief gelaufen ist, kann ich leider auch nicht. Aber dass es schief gelaufen ist, beweist mir der Beleg von Lieferando und der schon überquellende Mülleimer.