Ich hatte immer das Gefühl, mir selbst durch Verzicht etwas beweisen zu können. Ich war schrecklich stolz, wie diszipliniert, wie willensstark, wie standhaft ich doch sein konnte. Ja, wie unglaublich eisern ich doch war, all den sündhaften Versuchungen zu widerstehen.
An normalen Tagen tummeln sich hier so zwischen 3.000 und 4.500 Besucher. Der Beitrag „Du bist schön weich. Ganz kuschelig.“ von gestern ist da mit knapp 8.000 Lesern ganz schön rausgestochen und zuerst habe ich mich auch unheimlich gefreut.
Ihr Lieben,
ich mag nicht mehr kämpfen. Ich mag mich nicht mehr selbst-optimieren und einem fremdbestimmten Ideal hinterher jagen.
Klar, wenn sich ein Leben allein um Sport & Ernährung drehen kann, dann ist es durchaus möglich, einen „Traumkörper“ zu formen und zu behalten. Aber ich habe keine Haushälterin, die für mich die Wohnung in Ordnung hält. Ich habe keinen Personal-Trainer, der mich täglich vor meiner Haustür erwartet. Und ich habe auch nicht genug Geld, um mir im Bioladen immer das gesündeste und abwechslungsreichste Essen zu kaufen.
Um die Pointe gleich mal vorweg zu nehmen: Ja. Ich finde, dass jeder das gute Recht hat, sich aufgrund seines Aussehens richtig mies und elendig zu fühlen.